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Standpunkt - Hilfe, Pubertät!
Ob für den zickenden Nachwuchs oder die XXL-gestressten Erziehungsberechtigten: Diese Lebensphase ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Und super wichtig.
Gerade noch im Kuschelmodus, knallt sie im nächsten Moment mit den Türen – Töchter in der Pubertät sind geballte ungefilterte Emotionen. Schneller als das Wetter in den Bergen wechseln sie von Sonnenschein zu Wolkenbruch, von lauem Lüftchen zum Herbstorkan. Wobei die Anlässe den Eltern meist unklar bleiben.
In der Pubertät erkennt man zuweilen die eigenen Kinder nicht wieder, so heftig können die gefühlsmäßigen Ausschläge sein. Das Interesse an Familie und Schule befindet sich im freien Fall, Stimmungsschwankungen nehmen zu und Konflikte brodeln hoch. Aus der rationalen Perspektive eines Erwachsenen ist das alles oft schwierig zu begreifen. Spätestens Sätze wie „Mama, das kannst du in deinem Alter doch nicht mehr anziehen!“ signalisieren, dass es soweit ist. Das Projekt Abnabelung läuft. Die gerade noch liebe Kleine hat andere Vorbilder gefunden: Freundinnen und Influencerinnen; cool sein und Anerkennung von Gleichaltrigen sind plötzlich wichtiger als die eigene Mama, die eh immer ein bisschen von gestern ist und was zu meckern hat.
Kein Wunder, denn das moderne Leben stellt Teenager:innen vor große Herausforderungen und die lebenswichtige Aufgabe, sich abzugrenzen, das betont die Psychologie. Die Medizin sagt: Das Gehirn von Teenagern gleicht nun einer Großbaustelle, deren Teile sich manchmal rapide und unterschiedlich schnell entwickeln. Aber erfahrene Eltern wissen: „Es geht vorbei!“ Und das ist die vielleicht tröstlichste Botschaft. Bald schon kann man gemeinsam über die stürmische Phase mit den knallenden Türen schmunzeln. Und mittendrin, da hilft es einfach, sich an die eigene Sturm- und Drangphase zurück zu erinnern. Ach ja …